Recht auf Bildung: Schulen brauchen besseren Schutz und Ressourcen in der Pandemie!
Die Coronapandemie hat die Schulen hart getroffen. Viele Kinder sind in den letzten Monaten an Corona erkrankt und mussten in Isolation oder in Quarantäne. Das geht auf Kosten der Kinder und Jugendlichen, die ein Recht auf Bildung haben, es geht auf Kosten der Eltern, welche mit unbezahlter Arbeit für die Kinder sorgen und es geht auf Kosten des Personals, welches seit Monaten extrem viel leistet und selbst einem grossen Risiko ausgesetzt ist, zu erkranken. Darum braucht es endlich Schutz und Ressourcen für die Schulen!
Der Kanton Bern ist in der Verantwortung und muss seine Schulen flächendeckend schützen. Es hat sich in den vergangenen Monaten aber gezeigt, dass die bisherige Strategie des Kantons Bern grosse Mängel aufweist und viel Verantwortung und Kosten auf die Schulen, Eltern und Gemeinden abwälzt. Zudem gab es häufig kurzfristige Änderungen, welche die Eltern und die Verantwortlichen vor Ort vor grosse Probleme stellen.
Schiffbruch mit Ansage
Im September 2021 wurde das repetitive, präventive Testen durch den Kanton aufgegeben und nur noch auf Ausbruchstesten gesetzt, obwohl der Bundesrat den Kantonen die präventiven Tests empfiehlt und von der Wirksamkeit dieser Tests überzeugt ist. Mit diesen könnten Ansteckungen früh entdeckt und Übertragungsketten unterbrochen werden. Damit werde auch die Gefahr reduziert, dass Schulen geschlossen oder ganze Klassen in den Fernunterricht geschickt werden müssten.
Schon damals gab es Kritik von Seiten der SP. Ein Vorstoss für den Schutz der Schulen der SP Grossrätinnen Sarah Gabi und Nazan Walpoth wurde im November jedoch von Grossen Rat abgelehnt. Nach weiterer Kritik des Personals, der Eltern und der Gemeinden ist der Kanton nun endlich teilweise umgeschwenkt und lässt den Schulen offen, ob sie sich für das präventive Testen entscheiden und dieses selbst durchführen wollen, oder ob sie beim kantonalen Ausbruchstesten mitmachen. Damit werden die Verantwortung und die Kosten erneut sehr kurzfristig an die Schulen und auch an die Gemeinden delegiert. Ein kohärentes Konzept zum Schutz aller Schulen im Kanton fehlt weiterhin.
Jetzt liegt die Verantwortung bei den Schulen und Gemeinden
Die Gemeinde Köniz hat daraufhin kommuniziert, dass die Könizer Schulen ab Mitte Januar auf repetitive Corona-Tests umstellen. Die regelmässige Durchführung der Tests, zweimal pro Woche, sind zum Schutz der Schülerinnen und Schüler und des Lehr- und Tagesschulpersonals sehr begrüssenswert. Damit übernimmt die Gemeinde Verantwortung für ihre Schulen, die eigentlich der Kanton übernehmen müsste. Und sie setzt sich für Kinder, Jugendliche und das Personal ein.
Viele andere Gemeinden überlegen sich noch, ob sie mitmachen oder nicht. Denn die für die Kinder, Lehr- und Tagesschulpersonal sicherer Variante, die präventiven Tests, müssen Schulen und Gemeinden selbst stemmen. Zudem tragen sie die Verantwortung, eine Verantwortung, die eigentlich der Kanton tragen muss.
Kein Konzept, kein Schutz, kein Recht auf Bildung
Die Schulen brauchen bei der Bekämpfung der Pandemie Unterstützung vom Kanton. Der aktuelle Entscheid wird zu vielen neuen Schwierigkeiten führen, denn er ist nicht koordiniert und flächendeckend. Er wälzt zudem Kosten und Aufwand zum Schutz der Schulen auf die Gemeinden, die Schulen selbst und das Personal ab, und der Schutz ist von Schule zu Schule verschieden.
Es ist die 5. Welle der Pandemie, und doch passiert mal für mal dasselbe. Bund und Kantone streiten, wer die Verantwortung und die Kosten tragen muss, und währenddessen ist die Bevölkerung die Risikoträgerin. In diesem Fall insbesondere die Kinder, deren Gesundheit und Recht auf Bildung als nicht prioritär eingestuft wird. Die Eltern, welche mit unbezahlter Arbeit die Lücken füllen müssen. Und das Personal, welches unter immer prekäreren Bedingungen immer mehr tragen muss.
Jetzt Petition für Schutz an Schulen unterschreiben!
Der VPOD setzt sich seit Monaten dafür ein, dass der Kanton Bern endlich die Verantwortung und Kosten für den flächendeckenden Schutz der Schulen übernimmt und alle Beteiligten – Kinder, Jugendliche, Eltern und das gesamte Schulpersonal – optimal vor der Ausbreitung von Covid-19 schützt. In der fünften Welle, und wenn notwendig darüber hinaus. Hilf mit und unterschreib hier: Petition Schulen besser schützen