Für Elternzeit statt Steinzeit!

Kinderbetreuung ist keine Privatangelegenheit, die «nur» die Eltern betrifft. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, mit Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Das hat uns die Corona-Krise eindrücklich vor Augen geführt. Darum ist eines der wichtigsten Learings aus dieser Krise: Kinderbetreuung gehört endlich auch in der Schweiz zuoberst auf die politische Agenda! Die Projekte liegen vor: So zum Beispiel die Elternzeit-Initiative der SP, über welche die Bernerinnen und Berner schon bald abstimmen dürfen. Mehr dazu gibt es in diesem Beitrag:

Am 27. März 2022 unbedingt SP wählen!

Familienpolitik wird immer wieder von der politischen Agenda gestrichen. Aktuellstes Beispiel: In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass in vielen typischen Frauenberufen Personalmangel besteht, zum Beispiel in der Pflege, bei den Lehrpersonen oder in der Kinderbetreuung. Das sind wichtige Berufe, auf die wir als gesamte Gesellschaft angewiesen sind. Wichtigste Gegenmassnahme wäre die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch das wird von Mitte-rechts immer wieder zurückgestellt, auch in der aktuellen Situation.

So hat der bürgerliche Regierungsrat einen Familienbericht vorgelegt, der den Bedarf an Massnahmen im Bereich Familienpolitik zwar klar aufzeigt, aber Mittel sprechen will die Regierung nicht. So bleibt auch dieser Bericht ein Papiertiger. Und das, obwohl über eine halbe Million Frauen am Frauenstreik laut und deutlich gefordert haben, dass es mehr Lohn, mehr Zeit und mehr Respekt für bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit braucht.

Für mich steht Kinderbetreuung klar zuoberst auf der Agenda. Diese wichtige Arbeit ist die Grundlage für viele andere Tätigkeiten in unserer Gesellschaft. Nur mit Investitionen in die Kinderbetreuung wird unser Kanton zukunftsfähig. Nur mit Investitionen in die Kinderbetreuung bringen wir die Gleichstellung voran, vereinfachen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bekämpfen den Personalmangel, der bereits heute in vielen Branchen herrscht.

Darum habe ich 2019 zusammen mit den SP-Grossrätinnen Maurane Riesen und Sandra Roulet eine Motion für eine Elternzeit im Kanton Bern eingereicht. Der Grosse Rat lehnte aber auch diesen familienpolitischen Vorstoss ab. Daraufhin hat die SP entschieden, eine kantonale Initiative zu lancieren und die Familienpolitik damit ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Bis Ende April 2021 haben wir gemeinsam fast 20’000 Unterschriften gesammelt und die Initiative eingereicht. Bald kann die Bevölkerung im Kanton Bern also über eine echte Elternzeit abstimmen und endlich einen wichtigen familienpolitischen Schritt vorwärts machen. 

Eine echte Elternzeit – Gewinn für die ganze Gesellschaft!

Familien mit kleinen Kindern sind im heutigen System extrem gefordert. So reduzieren vor allem Frauen ihre Arbeitszeit ab der Geburt des ersten Kindes stark – und oft für lange Zeit. Während in den restlichen Ländern Europas längst eine Elternzeit von mindestens 40 Wochen eingeführt ist, bildet die Schweiz mit lediglich 14 Wochen für die Mutter und zwei Wochen für den Vater das Schlusslicht.  Eine Elternzeit würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Geburt weg verbessern, die Gleichstellung von Frau und Mann fördern und die Beziehung zwischen Eltern und Kind stärken. 

Aber auch für die Unternehmen ist die Elternzeit ein Gewinn. Je familienfreundlicher ein Unternehmen ist umso zufriedener sind die Mitarbeitenden. Dadurch erhöht sich einerseits die Produktivität und somit auch der Umsatz. Andererseits sinkt die Personalfluktuation. Daher haben grosse Unternehmen teilweise schon freiwillig eine Elternzeit eingeführt, weil sie wissen, dass es positiv für das Geschäft ist und sie es sich alleine leisten können. Dank der kantonalen Elternzeit können auch KMU davon profitieren.

Massiv tiefere Renten für Frauen

Heute bezahlen vor allem die Frauen den Preis für die ungenügende Familienpolitik: In Form von unbezahlter Arbeit. Denn in der Schweiz arbeiten Frauen und Männer im Erwerbsalter ungefähr gleich viel. Aber die Frauen verdienen dafür insgesamt rund 100 Mia. weniger als die Männer. Damit gehört die Schweiz zu den fünf Ländern in Europa mit dem grössten Einkommensgefälle zwischen Frauen und Männern. Drei Viertel dieser Einkommenslücke haben ihre Ursache darin, dass Frauen den Löwinnenanteil der unbezahlten Arbeit erledigen. Dabei fällt insbesondere die Kinderbetreuung ins Gewicht: Rund 1 Mrd. Stunden arbeiten Frauen jährlich dafür.

Kinderbetreuung ist also auch heute nicht gratis. Frauen bezahlen dafür mit Lohneinbussen, Einbussen bei den Sozialversicherungen und tieferen Renten. Das muss sich ändern. Kinderbetreuung ist keine Privatangelegenheit, die «nur» die Eltern betrifft. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle betrifft.

Investitionen in familienergänzende Kinderbetreuung

Als Ergänzung zu einer echten Elternzeit braucht es Investitionen in die bezahlte Kinderbetreuung, also in die Kitas und die Tagesschulen, damit sie für alle flächendeckend zugänglich und erschwinglich sind, und um die prekären Arbeitsbedingungen endlich zu verbessern.

Eine qualitativ gute Kinderbetreuung ist massgebend für einen zukunftsfähigen Kanton. Sie ist wichtig für die Chancengerechtigkeit, denn sie übernimmt eine zentrale Rolle bei der frühen Förderung von Kindern. Sie ist wichtig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, denn sie fördert die Erwerbsbeteiligung von Eltern und senkt das Risiko von Familienarmut.

Sie ist aber insbesondere wichtig, damit Kinder glücklich aufwachsen und einen guten Start ins Leben haben. Und das ist unbezahlbar.

Für gute Kinderbetreuung: Jetzt SP wählen!

Für die SP ist – als einzige Partei – die Kinderbetreuung zuoberst auf der politischen Agenda: Darum bei den kantonalen Wahlen am 27. März 2022 unbedingt SP wählen! Mehr zu den Wahlen findest du hier.

Kantonale Wahlen 27. März 2022:

Gerne möchte ich meine Arbeit als Grossrätin fortsetzen und mich für eine echte Elternzeit, faire Arbeitsbedingungen und einen ausgebauten ÖV einsetzen. Vielen Dank für deine Stimme!

Mehr zu meiner Kandidatur findest du hier.

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